Am 23. und 24. November fand der „Fachaustausch Kinderschutz“ in Salzburg statt. Vorbereitet wurde dieser von Kolleg*innen der Allianz für Kinderschutz: (Waltraud Gugerbauer – ECPAT Österreich, Gabriele Rothuber – Fachstelle Selbstbewusst, Yvonne Seidler – Fachstelle Hazissa & Martina Wolf – Die Österreichischen Kinderschutzzentren).

Hintergrund:

Seit dem Start des EU-Projektes „Safe Places“ im September 2019, das von ECPAT Österreich, dem Bundesverband Österreichischer Kinderschutzzentren, dem Netzwerk Kinderrechte und ECPAT Deutschland durchgeführt wurde, haben Kinderschutzkonzepte in Österreich deutlich an Bekanntheit gewonnen. Auch im Sport ist das der Fall.

Mussten Projektpartner*innen anfangs in den jeweiligen Tätigkeitsbereichen vor allem erklären, was ein Kinderschutzkonzept ist, und warum alle, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, eines brauchen, so geht es mittlerweile mehr um die Frage, wo sie verpflichtend sind, wo sie freiwillig umgesetzt werden (oder auch nicht) sollen und in welchen Bereichen sie noch nicht so weit verbreitet sind.

100% SPORT ist als Mitglied der Allianz Kinderschutz bemüht, die Implementierung von Kinderschutzkonzepten im Sport zu unterstützen.

Fachaustausch in Salzburg

Neben der Frage, inwieweit die Implementierung von Schutzkonzepten verpflichtend sein sollte, stellen sich viel Fragen rund um Qualität und langfristiger Wirksamkeit.

Expert*innen, die Organisationen bei der Erarbeitung und Umsetzung ihrer Schutzkonzepte beraten, waren eingeladen, ihre Erfahrungen einzubringen und sich zu Fachinputs auszutauschen.

Donnerstag, 23.11.2023

Die Begrüßung der Anwesenden erfolgre durch Stadträtin Andrea Brandner, die die Wichtigkeit von Bewusstseinsbildenden Maßnahmen und Prävention betonte. 

Danach sprach Martina Wolf über „Schutzkonzepte in der Elementaren Kinderbildung und -betreuung“ und deren wirksame Umsetzung sowie damit einhergehende Herausforderungen in der Arbeit mit kleinen Kindern. Anschließend führte Gabriele Rothuber in das Thema „Sexualpädagogische Überlegungen für Schutzkonzepte“ ein, denn „Wer vor sexualisierter Gewalt schützen möchte, muss über Sexualität sprechen können“. Abschließend leitete Conny Felice (Geschäftsführung HOSI Salzburg) einen Workshop zum Thema „Regenbogenkompetenz in Schutzkonzepten“, wobei ein Überblick queerer Lebensrealitäten geboten und Fragestellungen für Schutzkonzepte erörtert wurden.

Dabei bot jeder Programmpunkt Gelegenheit zum ausführlichen Austausch in Kleingruppen und zur Diskussion im Plenum.

Freitag, 24.11.2023

Einleitend brachte Yvonne Seidler den Teilnehmenden das Projekt „Prävention barrierefrei“ näher, in welchem Materialien und Methoden entwickelt wurden, welche sich an alle Kinder und Jugendlichen, jedoch im Besonderen an Kinder und Jugendliche mit Behinderungen, Beeinträchtigungen und sprachlichen oder kulturellen Barrieren richten. Danach lud Waltraud Gugerbauer dazu ein, die Logik unterschiedlicher Interventionspläne zu vergleichen. Nach der Mittagspause führte sie beispielhaft vor Augen, welche Elemente und Maßnahmen in der Erarbeitung der Schutzkonzepte vorgesehen werden können, damit eine langfristige und wirksame Umsetzung wahrscheinlicher gelingt. Zum Ausklang der Veranstaltung stellte Cornelia Neuhauser (Gewaltschutzbeauftragte der Caritas Vorarlberg)  das Gewaltschutzkonzept der Caritas Vorarlberg vor.

Fotocredits Gruppenbild (Beitragsfoto): © Stadt Salzburg/Schrattenecker