Alljährlich erinnert der Juni daran, Strukturen in unserer Gesellschaft, Werte und Normen zu hinterfragen und in diesem Zuge aufzuzeigen, dass Lebensrealitäten auf mannigfaltige Weise zum Ausdruck kommen können. Dieses Spektrum wird durch den Regenbogen symbolisiert, dessen Schönheit sich aus all den noch so kleinen Farbnuancen ergibt.

Im so genannten Pride Month werden Toleranz, Vielfalt und Menschenrechte weltweit gefeiert. Im Zeichen der Akzeptanz und Wertschätzung werden Lebensrealitäten von LGBTIQ*-Personen sichtbar gemacht. Dabei gilt es, all diese Lebensformen in ihrer Vielfalt zu würdigen und Mitmenschen darin zu bestärken, dass individuellen Entscheidungen, Gefühlen und Erscheinungsbildern mit Respekt begegnet wird.

Handlungsbedarf im Sport – Vielfalt anerkennen

Sport spiegelt Normen und Werte einer Gesellschaft wider. In einem weitreichenden Netzwerk und Austausch über alle Bevölkerungsschichten hinweg, bietet sich in besonderer Weise die Möglichkeit zur Persönlichkeitsentfaltung, der Selbstbestätigung und -erfahrung sowie des Austausches.

Zweifelsfrei ist Handlungsbedarf seitens des Sports gegeben. Denn, auch wenn das oberste Prinzip des Sports lautet, faire Bedingungen für alle zu ermöglichen und die Ausübung von Sport als Menschenrecht bezeichnet wird, bilden Regelwerk, Fördersystem, räumliche Gegebenheiten und Bildungsmaßnahmen innerhalb des Sportsystems stets das Fundament für die Teilhabe, oder den Ausschluss.

Darüber hinaus wird bei diskriminierenden Handlungen, ob in persona oder online, ob verbaler/psychischer oder physischer Natur, allzu oft weggesehen. Immer wieder wird in diesem Zusammenhang deutlich: queere Personen finden sich im sportlichen Kontext in einem Umfeld wieder, in dem Fremdbestimmung oftmals über Autonomie steht. Ein Dropout ist meist auf die Gegebenheiten zurückzuführen, mit denen sich Sporttreibende konfrontiert sehen.

Immer wieder wird in diesem Zusammenhang deutlich: queere Personen finden sich im sportlichen Kontext in einem Umfeld wieder, in dem Fremdbestimmung oftmals über Autonomie steht.

100% SPORT – Bewusstseinsbildung für Austausch auf Augenhöhe

100% SPORT sensibilisiert, berät und vernetzt. Seit 2022 auch mit Fokus auf dem neuen Themenbereich geschlechtliche Vielfalt im Sport.

Im Zuge des neuen Tätigkeitsbereiches möchte 100% SPORT Bewusstsein für die Herausforderungen und Chancen schaffen, die ein Überdenken von binären Geschlechterregelungen bereithält. Ebenso gilt es Homophobie und Transphobie klar in die Schranken zu weisen.

Ein wesentliches Anliegen von 100% SPORT ist es, dass allen Menschen die Partizipation am Sport möglich ist und der Sport ein sicheres Umfeld darstellt, um individuelle Potentiale selbstbestimmt entfalten zu können.

Um diese Vision zu verwirklichen, bedarf es einem offenen Austausch mit Entscheidungsträger*innen, Stakeholder*innen, Athlet*innen & LGBTIQ*-Selbstvertretungsorganisationen. Die Implementierung einer derartigen, fortwährenden Kooperation ist bereits im Gange.

Als Anlaufstelle widmet sich 100% SPORT diesbezüglichen Fragen, Bedürfnissen, Unsicherheiten und würdigt Anregungen und Kooperationen über die Grenzen Österreichs hinweg.

Eine derartige Kooperation stellt der Austausch im Zuge der BundesNetzwerkTagung des queeren Sports (BuNT) dar, in deren Organisation und Durchführung 100% SPORT in diesem Jahr miteingebunden ist. Mehr Hintergrundinformationen zur BuNT und worum es dabei geht, erfährt ihr in diesem Beitrag.