SAFE SPORT Standards

Die untenstehenden 100% SPORT Standards bieten einen Überblick über Maßnahmen, die ein sicheres und chancengerechtes Sporttreiben ermöglichen. Diese Standards sind Richtlinien und Kriterien, die Sportorganisationen und Akteur*innen im Sport bei der Umsetzung von SAFE SPORT und GENDER MAINSTREAMING unterstützen sollen.

Sie spiegeln internationale Vorgaben (u.a. die UN Kinderrechtskonvention), relevante Gesetzgebungen und evidenzbasierte gute Praxis wider.

100% SPORT empfiehlt Verantwortlichen des organisierten Sports dringlich für die Einhaltung dieser Kriterien Sorge zu tragen und für Mitarbeiter*innen-Qualifikation zu sorgen!

Der Verband führt in regelmäßigen Abständen eine Analyse der sportspezifischen und sportartimmanenten Risiken durch und setzt sich mit sämtlichen Risiken seines Angebotes auseinander. Der Verband identifiziert Risiken für Kinder und Jugendliche, die durch das Angebot, die räumliche Situation, das Setting, den Führungsstil, die Kommunikation nach innen und außen, aber auch die Personalstruktur bestehen, mit dem Ziel, im Kinderschutzkonzept Maßnahmen festzulegen, die das Risiko für Kinder und Jugendliche weitestgehend minimieren.

Der Verband verfügt über entsprechende Richtlinien und Konzepte, die auf der HP gut sichtbar kommuniziert werden, allen Mitgliedern und Beschäftigten/Mitarbeiter*innen zur Verfügung gestellt und Partner*innen leicht zugängig gemacht werden.

Auf die Partizipation von Kindern- und Jugendlichen bei der Erstellung von Schutzkonzepten wird Wert gelegt. Der Verband bedient sich altersgerechter Sprache, um Botschaften über Sicherheit und Wohlbefinden an Kinder im Sport zu kommunizieren. Er bindet junger Menschen zu Themen, die sie betreffen, ein und stellt sicher, dass alle Kinder verstehen, mit wem sie über ihre Sorgen sprechen können.

Der Verband verfügt über mind. eine ausgebildete Vertrauensperson (oder Multiplikator*in), die als Ansprechperson für Athlet*innen, Eltern und Coaches zur Verfügung steht, laufend Weiterbildungen besucht und auf der HP, Verbandsmedien, Aussendungen etc. gut sichtbar in dieser Rolle präsentiert wird.

Der Verband arbeitet mit Fachstellen zusammen, mit denen ein regelmäßiger Austausch (unabhängig von Anlassfällen!) erfolgt.

Der Verband verfügt über ein Casemanagement und Reportingkonzept, welche auf Basis von standardisierten Vorgaben den Bedürfnissen und Gegebenheiten des Verbandes entsprechend ausgearbeitet wurden. Folgende Bereiche sind darin geregelt: Vorgehen bei strafrechtlich relevanten Fällen, Peergewalt, Grenzverletzungen und Grenzüberschreitungen ohne strafrechtliche Relevanz – einschließlich klarer Richtlinien, wie Mitarbeiter*innen mit Verdachtsfällen umgehen sollen.

Der Verband stellt interne und externe Unterstützungsangebote (auch für die eingesetzten Vertrauenspersonen und Multiplikator*innen sowie für Betroffene, die in einem Anlassfall melden) zur Verfügung (z.B. Betreuung durch Sportpsycholog*innen, Supervision). Diese sind für alle Mitglieder, Mitarbeiter*innen und an der Verbandsarbeit beteiligte Personen gut sichtbar präsentiert und werden laufend kommuniziert.

Personen, die mit Kindern arbeiten, werden auf Ihre Eignung und Ausbildung überprüft. Laufende Weiterbildungen werden vom Verband eingefordert und überprüft.

Mitarbeiter*innen aller Ebenen besuchen regelmäßig Fortbildungen zum Thema Prävention von Gewalt und Kinderschutz.

Der Verband fordert die Unterfertigung von Ehrenkodizes und Verhaltensrichtlinien von Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen ein.

Bei Neueinstellungen und fortan mind. alle 4 Jahre bzw. im Rahmen der Lizenzierungsverfahren fordert der Verband die Vorlage eines einwandfreien erweiterten Strafregisterauszuges „Kinder- und Jugendfürsorge“ ein. Für Neueinstellungen gibt es ein standardisiertes Assessment inkl. Abklärung der Einstellung zum Thema „Nähe & Distanz“.

Bestandteile eines Schutzkonzeptes:

  • Schutz-und Risikoanalyse

  • Institutionelles Schutzkonzept

  • Personalauswahl und -entwicklung

  • Verhaltensleitlinien

  • Beschwerdemanagement

  • Interventionsplan/Fallmanagement

  • Partizipationselemente von Kindern und Jugendlichen

  • Dokumentation & Weiterentwicklung

Gender Mainstreaming Standards

Der Verband verfügt über eine Gleichstellungsrichtlinie (Policy) und einen Aktionsplan, der breit kommuniziert wird, auf den regelmäßig verwiesen wird und der allen Mitgliedern und Partner*innen leicht zugängig ist.

Der Verband arbeitet mit Fachstellen zusammen: Die Kooperationen sind für Mitglieder und Partner*innen klar ersichtlich (auf der HP und in eigenen Medienkanälen) ausgewiesen.

Der Verband führt ein regelmäßiges Monitoring der Geschlechterbalance durch (gendersegregierte Daten: Mitgliederstatistik, Funktionär*innen, Coaches, Gremien)

Mind. eine Ansprechperson für Genderthemen ist benannt.

Regelmäßige Weiterbildungen aller Personen zum Thema Geschlechtergerechtigkeit

Bei Ausschreibungen werden alle Geschlechter explizit angesprochen.

Maßnahmen für Geschlechterbalance in der Gremienbesetzung

Medienberichterstattung – Bei Aussendungen wird auf geschlechtersensible Sprache geachtet. Es wird darauf Wert gelegt, über Leistungen aller Athlet*innen, unabhängig von Geschlecht, gleichermaßen zu berichten.

Es wird auf ein Geschlechtergleichgewicht im Trainer*innenwesen geachtet.

Chancengleicher Zugang für alle Geschlechter zu Sportangeboten

Maßnahmen zum Schutz vor Diskriminierung, Möglichkeiten des Reportings bei Diskriminierung

Monitoring, Evaluierung und regelmäßiges Update der Richtlinie und des Aktionsplans

Preisgeld & Sponsoring: Es gibt Regelungen für ausgewogene, faire Bezahlung

Es gibt Regelungen für geschlechtergerechte Ressourcenaufteilung (Trainingsplätze, Garderoben, Trainingszeiten, Equipment, physiotherapeutische und sportpsychologische Leistungen, Trainingslager).

Anmerkung:
Die Standards wurden durch Inputs des Österreichischen SAFE SPORT Netzwerks ausgearbeitet und 2021 erstmals veröffentlicht. Sie werden regelmäßig evaluiert und an den aktuellen Stand der Technik angepasst.
100% SPORT bedankt sich bei den Partner*innen, die am Entstehungsprozess beteiligt waren:
ECPAT, fairplay, KJA Wien, KIMI, ÖBS

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