Alle Sporttreibenden haben ein unveräußerliches Recht auf Zugang zum Sport in einer sicheren Umgebung, insbesondere Kinder.

Das EPAS Pool internationaler Expert*innen für sicheren Sport (Pool of international experts on safe sport) widmet sich der Sensibilisierung von Gewaltformen und Missbrauch an Kindern im Sport. Es baut auf dem bereits seit 2017 bestehenden europäischen Expert*innenpool zu sexueller Gewalt im Sport auf: politische Entscheidungsträger*innen, Forscher*innen und Akademiker*innen, Spezialist*innen, die Menschen mit gelebter Erfahrung unterstützen, kommen dabei zusammen.

Das Pool bietet in besonderer Weise die Möglichkeiten des Peer-Learning, um den Kapazitätsaufbau und den multidisziplinären Wissensaustauschs zwischen all jenen zu fördern, die eine Rolle in der Präventionsarbeit und Gewährleistung von Integrität haben. Neben dem Austausch von Erfahrungen im Zusammenhang mit Gewalt und Missbrauch kann dieser auch bspw. Forschungsmethoden und -daten umfassen, um wissenschaftliche Erkenntnisse für evidenzbasierte Strategien, Bildungsmaterialien, den Austausch bewährter Verfahren und relevanter Ressourcen, die in Ländern und Organisationen entwickelt wurden.

Das erste Treffen des internationalen Expert*innen-Pools fand online am 4. Mai 2022 statt.

Dabei präsentierte der Europarat mehrere transnationale Übereinkommen und Projekte, um den Schutz von Kindern vor sexualisierter Gewalt und Missbrauch zu realisieren. Darunter die ,,Europäische Sportcharta” sowie „Lanzarote-Konvention“ als globale Instrumente, “Start to Talk” – einen Aufruf an Behörden und Sportbewegung und das Projekt „Child Safeguarding in Sport“ mit Schwerpunkt auf der Entwicklung länderspezifischer Roadmaps in der Sportpolitik.

Im Anschluss hoben die Expert*innen des Pools prioritäre Bereiche für einen umfassenden Schutzschirm im Sport hervor:

  • Stärkung der Stimmen von Kindern im Sport
  • Sichtbarmachung von Good Practice
  • Daten zum Vergleich zwischen Ländern generieren
  • Entwicklung von Indikatoren zum Schutz im Sport
  • Entwicklung von Instrumenten für Behörden, um Indikatoren zu erreichen
  • Informationsaustausch zwischen Behörden/ Sportorganisationen

Österreich durch 100% SPORT vertreten

Claudia Koller vertritt das Österreichische Zentrum für Genderkompetenz und SAFE SPORT in diesem internationalen EPAS Pool. Dabei ist sie von EPAS als nationale Trainerin bzw. Beraterin gelistet.

In ihrer Rolle (Geschäftsführung 100% SPORT) ist sie für die Konzeption und Entwicklung nationaler strategischer Maßnahmen und SAFE SPORT Strukturen in Österreich verantwortlich.

Auf europäischer Ebene war Claudia Koller vor Aufnahme in das Pool bereits in zwei gemeinsamen Projekten der Europäischen Union und des Europarates als nationale Koordinatorin im Einsatz: ALL IN: Towards Gender Equality in Sport (2018-2019) und Child Safeguarding in Sport (CSiS, 2020-2022).

EPAS Online-Ressourcenzentrum für Kinderschutz im Sport

Das Online-Ressourcenzentrum sammelt relevante Praktiken und Ressourcen für alle, die sich mit dem Schutz von Kindern vor Gewalt und Missbrauch im Sport befassen. Die Praktiken und Ressourcen bieten Informationen zur Unterstützung von Organisationen, wo immer sie sich auf dem Schutzweg befinden. Dazu gehören Inspirationen für den Einstieg, Ideen für die Entwicklung einer Sensibilisierungskampagne oder Möglichkeiten zur Implementierung eines Case-Management-Systems.

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